Analyse und Optimierungsvorschläge für Gazprom und Sibur: Bestandsanlagen aus den 1970ern und Modernisierung der Öl- & Gas-Infrastruktur

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1. Zustand der Anlagen (1970er Jahre) & Stand der Technik

Die Anlagen von Gazprom (Upstream, Midstream) und Sibur (Downstream) aus den 1970er Jahren weisen typische Alterserscheinungen auf:

  • Materialermüdung, Korrosion, veraltete Prozesssteuerung
  • Geringe Energieeffizienz & hohe CO₂-Emissionen (z. B. durch veraltete Kompressoren, Dampfturbinen, ungedämmte Rohrleitungen)
  • Fehlende Digitalisierung & Automatisierung (keine Echtzeitüberwachung, manuelle Leckageerkennung)

Moderne Vergleichsanlagen (2020er Jahre) nutzen:

  • Upstream: Elektrische Fracking-Pumpen, CO₂-Abscheidung bei der Förderung (CCUS), Digital Twins für Bohrlochoptimierung
  • Midstream: Intelligente Pipelines mit Fiber-Optic-Leckageerkennung, Wasserstofftaugliche Kompressoren
  • Downstream: Katalytische Stripper, SCR (Selective Catalytic Reduction), Waste-Heat-Recovery

2. Nachhaltigkeitsmaßnahmen für bestehende Anlagen

Upstream (Förderung)

  • CO₂-Abscheidung und -Nutzung (CCUS):
    • Abgetrenntes CO₂ für Enhanced Oil Recovery (EOR) oder Speicherung (z. B. in erschöpften Gasfeldern)
    • EagleBurgmann Doppelte COBRA-Dichtungen an Pumpen/Compressoren → Reduktion von Methanleckagen (bis zu 50%)
  • Elektrische statt dieselbetriebene Pumpen (Solar/Wind-Hybridsysteme)
  • Methanpyrolyse statt Gasabfackelung → Umwandlung von CH₄ in Wasserstoff + festen Kohlenstoff

Midstream (Transport & Verarbeitung)

  • SCR-Katalysatoren (Selective Catalytic Reduction) für NOx-Reduktion in Gasturbinen
  • Katalytischer Stripper zur Entfernung von Schwefelverbindungen (H₂S) vor dem Weitertransport
  • Wasserstoff-Beimischung in Erdgas-Pipelines (bis 20% H₂ möglich mit geringen Modifikationen)

Downstream (Raffinerien & Petrochemie)

  • Plasma- & katalytische Crackverfahren für höhere Ausbeute bei geringerem Energiebedarf
  • Kreislaufwirtschaft:
    • Auffangen von Kohlenwasserstoffen (z. B. Ethylen, Propan) für Kunststoffproduktion (Sibur kann hier Synergien nutzen)
    • Pyrolyse von Plastikmüll zu Synthesegas (Circular Economy)

3. Globaler Vergleich & Investitionsbedarf

RegionHauptproblemeOptimierungsbedarfROI (geschätzt)
RusslandAlte Infrastruktur, hohe LeckagenCCUS, Dichtungstechnik, Automatisierung5–7 Jahre
USAFracking-EmissionenElektrische Pumpen, Methanmonitoring3–5 Jahre
Mittlerer OstenGasabfackelungWasserstoffnutzung, Flare-Gas-Veredelung4–6 Jahre
EuropaStrenge CO₂-RegulierungSCR, Wasserstoff-Readiness6–8 Jahre

Kosten-Nutzen-Analyse:

  • CAPEX-Reduktion: Modularer Austausch statt Komplettneubau (z. B. nur Pumpen/Dichtungen modernisieren)
  • OPEX-Reduktion: Energieeffizienz steigern (bis zu 20% Einsparung durch Waste-Heat-Recovery)
  • ROI: 4–7 Jahre je nach Maßnahme (schnell bei Leckagereduktion, länger bei CCUS)

4. Empfehlungen für Gazprom & Sibur

✅ Kurzfristig (1–2 Jahre):

  • EagleBurgmann-Dichtungen an kritischen Pumpen/Compressoren (Methanreduktion)
  • SCR & katalytische Stripper in Raffinerien (Emissionssenkung)
  • Pilotprojekt für CO₂-Abscheidung (z. B. Sibur’s CCUS-Initiative in Tobolsk)

✅ Mittelfristig (3–5 Jahre):

  • Digital Twins & Predictive Maintenance (KI-gestützte Anlagenüberwachung)
  • Wasserstofftauglichkeit von Pipelines prüfen (Gazprom als H₂-Exporteur?)

✅ Langfristig (5–10 Jahre):

  • Kreislaufwirtschaft (Pyrolyse von Plastikmüll, Synthesegasnutzung)
  • Elektrische Förderung (Erneuerbare für Ölfeld-Stromversorgung)

Fazit:

Gazprom und Sibur können durch gezielte Nachrüstung (Dichtungen, SCR, katalytische Stripper) und Kreislaufwirtschaft (CO₂/Wasserstoffnutzung) die CO₂-Bilanz verbessern und gleichzeitig Kosten senken. Der ROI ist attraktiv, besonders bei Methanleckage-Reduktion. Ein globaler Benchmark zeigt, dass ähnliche Projekte in den USA & Europa bereits erfolgreich sind.

Nächste Schritte:

  • Technologie-Audit der kritischen Anlagen
  • Pilotprojekte für CCUS & Wasserstoff
  • Partnerschaften mit Herstellern wie EagleBurgmann, Siemens Energy, oder Linde Engineering

Sollten Sie eine detailliertere Wirtschaftlichkeitsberechnung oder Projektplanung wünschen, kann ich diese gerne ergänzen.

Quellen:

  • IEA Reports (CCUS, Methanreduktion)
  • EagleBurgmann (COBRA-Dichtungen)
  • Siemens Energy (SCR & katalytische Verfahren)
  • McKinsey/O&G-Benchmarks (ROI-Analysen)