Orléans- Candé-sur-Beuvron – Chateau Chenonceau – Bréhémont
Tag 15: Orléans- Candé-sur-Beuvron, 80 km
Wir fahren aus Orléans hinaus und wollen eigentlich nur am Supermarkt noch etwas zu essen für unterwegs kaufen, als wir mit dem Besitzer eines kleinen Cafés ins Gespräch kommen. In der zweiten Generation von italienischen Einwanderern pflegt er die italienische Küche und empfiehlt uns seine vegetarische Auberginen-Lasagne an. Er ist so freundlich und offen, dass wir das annehmen und erstmal eine Stunde bei ihm sitzen. Und die Lasagne ist wirklich lecker!
Dann aber los, denn wir haben viel vor uns. Es geht heute über gute Straßen, teilweise auch aus Schotter, eher leicht bergab, wir fahren schnell und überholen viele andere Radfahrer.
Es ist sehr heiß und das Ziel sollte eigentlich der Campingplatz in Blois sein, aber da dieser als wir in der Stadt ankommen auf der anderen Seite der Loire wieder 3 km zurück liegt, fahren wir lieber noch 16 km weiter bis zum nächsten Campingplatz.

Unterwegs werden wir von den Sprenklern, die die Maisfelder bewässern richtig naß gespritzt, weil diese auch bis über die Fahrradwege reichen, aber bei der Hitze tut es ausgesprochen gut.
Der Campingplatz in Candé-sur-Beuvron ist gut und wir campen inmitten vier anderen Fahrradfahrer-Paaren, die alle auf dem Eurovelo unterwegs sind und jeder gibt dem anderen Tipps zur Strecke.
Tag 16: Candé-sur-Beuvron – Chenonceau, 30 km
Wir kommen beim Frühstück mit einem Paar ins Gespräch, das uns das Château Chenonceau zur Besichtigung empfehlen. Es liegt zwar nicht an der Loire, sondern am Fluß Cher, aber das ist nur 30 km entfernt und somit fahren wir dorthin.

Auf dem Campingplatz angekommen, wird heute erstmal gewaschen, Pause gemacht und etwas länger mit unseren neuen Nachbarn – aus der Nähe von München -gequatscht.
Am Nachmittag schauen wir uns das Schloss mit seinen Gärten an. Es liegt prachtvoll über dem Fluss, aber im Schloss sind uns zu viele Besucher. Dafür ist es im Gemüsegarten umso schöner und leerer.



Der Abend am Campingplatz direkt am Fluß war wunderschön: Warm, schöner Sonnenuntergang und Ballons fliegen über uns hinweg.


Tag 17: Chenonceau- Bréhémont, 84 km
Um 5:30 Uhr weckt mich Daniel und sagt: ‚Wir haben ein Loch im Zelt,‘ Oh je, ich dachte schon, dass ich meine Füße zu stark nach unten ausgestreckt habe oder so, aber ich schaue nach meiner Tasche mit Wertsachen, die immer an meinen Füßen liegt und die ist weg.
Somit ist klar: Das Zelt wurde aufgeschlitzt und die Tasche geklaut. Daniel steht auf, geht aus dem Zelt raus uns sieht weiter hinten am Baum meine Tasche liegen. Glück im Unglück: Die Diebe haben das Bargeld und unsere Digitalkamera mitgenommen, aber Ausweis und Kreditkarten sind noch da. Auch den E-Reader, der in einer Filz-Hülle steckt, haben sie in der Eile nicht als elektronisches Gerät erkannt. Dennoch: das ungute Gefühl beim Schlafen ausgeraubt worden zu sein, ist da.

Und wir haben ein kaputtes Zelt, das repariert werden muss. Wir fahren nach Tours in verschiedene Sportgeschäfte, aber alle haben nicht so die richtige Lösung.
Für eine Stadtbesichtigung in Tours fehlt uns heute die Lust und somit fahren wir weiter. Wir fahren bis Savonnières, wo ein schöner kleiner Kiosk direkt am Fluß steht. Es gibt Galettes und Crêpes und wir sitzen dort, essen und beobachten die Radfahrer, die vorbei kommen und schauen aufs Wasser.

Gestärkt wollen wir die letzten 17 km des Tages bis zum nächsten Campingplatz fahren. Schauen uns nicht so richtig die Route an und fahren rechts der Loire weiter. Wir fahren und fahren und irgendwie stimmt die Himmelsrichtung nicht mehr. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass wir auf einer Halbinsel gelandet sind, von der auch keine Brücke außer diejenige, auf die wir aufgefahren sind in unsere Richtung führt. Aaaahhhh! Somit haben wir uns um zusätzliche 15 km verfahren!
Zurück zur Brücke und dann die 17 km. Eigentlich wollten wir heute nicht mehr als 65 km fahren, aber so wurden es wieder über 80 km!
Recht spät kamen wir am nächsten Campingplatz an und haben uns dann mit unseren netten neuen Campingplatz Nachbarn besprochen, wie das Zelt zu reparieren sei: Nähen oder Kleben? Wir haben es geklebt und es hält hervorragend.
Und auch zu essen gab es für uns nichts mehr, weil das Restaurant um 20 Uhr zumacht, aber auch hier hatten unsere Nachbarn eine Lösung: Setzt Euch bei uns dazu, wir haben Pizza und Desert. Das reicht auch für Euch. Vielen Dank!
Mit das Schönste auf unserer Reise sind die Begegnungen. Vor allem nach unserem Zwischenfall mit dem Diebstahl, haben wir von allen Hilfe und Unterstützung bekommen. Das fühlt sich gut an und die Mehrheit der Menschen sind gut und hilfsbereit.
