Tag 9: Montceau-les-Mines – Digoin, 59 km

Wir verlassen Montceau-les-Mines über die Straße und fahren entlang des Kanals. Irgendwann sehen wir dann wieder die Schilder des Eurovelo 6. Und nun geht es über ein Hochplateau. Wir fahren bergauf, es ist heiß, aber es macht Spaß mal nicht nur geradeaus am Kanal entlang zu fahren. Oben auf dem Berg haben wir einen wunderschönen Ausblick über die Landschaft, die aus Wiesen, Wäldern, verstreuten kleinen Dörfern und Höfen besteht.

Wir radeln den Berg hinunter und gleich geht es wieder hinauf. Hinunter, hinauf, hinunter, hinauf. So geht es eigentlich ständig. Oben kommt dann mal wieder ein kleines Dörfchen, dass allerdings verlassen wirkt und es sind hier auch keine Menschen auf den Straßen oder in den Gärten. Wir hören daher nur unsere Räder auf dem Asphalt und die Vögel in den Bäumen.

Pause machen wir am Camping du Lac, wo wir kühle Orangina trinken und uns ein Eis gönnen. Danach geht es noch einige Male hoch und runter bis wir an der Loire am Kanal wieder auf einen gerade Weg kommen, der uns die letzten 10 km bis Digoin führt.


Alles in allem war dies heute einer der schönsten Fahrradtage bisher: Abwechslungsreich, sehr schöne Fahrradwege, teils anstrengend und dann wieder erholsam durch die Bergabfahrt.

In Digoin campieren wir im Camping les Chevrettes, wo wir einen schönen Platz bekommen und weil die Nacht so warm ist, schlafen wir ohne unser Zeltüberdach und können so nachts die Sterne sehen. Gute Nacht!

Tag 10: Digoin – Decize, 78 km

Nach dem schönen gestrigen Tag, starten wir gut gelaunt durch. Zu Beginn geht es wie gewohnt am Kanal entlang. Nach 30 km haben wir die Wahl weiter am Kanal entlang oder wieder übers Land zu fahren. Nachdem es gestern so schön war, entscheiden wir uns wieder über die Fahrt über Land. Und auch hier wird es wieder eine bergige Etappe. Allerdings ist es heute schwüler, der Himmel ist bewölkt, jedoch ist es sehr heiß und drückend. Unser Wasser neigt sich langsam dem Ende entgegen.


Bei jedem kleinen Dorf hoffen wir auf einen Kiosk, Campingplatz oder ein Restaurant, wo wir uns verpflegen können oder zumindest unser Wasser auffüllen. Über 60 km gibt es hier nichts. Gar nichts. Doch: Kühe, Kühe, vereinzelt Pferde, Hühner und dann wieder Kühe.

Kurz bevor die Stimmung kippt und wir am verdursten sind (ja, es war wirklich sehr dramatisch ;-)), sehen wir eine Frau im Garten stehen und fragen sie, ob wir etwas Wasser haben können. Sie füllt unsere Flaschen auf, wir unterhalten uns etwas mit ihr und tatsächlich – es gibt hier nichts. Alles hat mittlerweile geschlossen und nur in den größeren Ortschaften gibt es dann Läden und die nötige Infrastruktur.

Erfrischt haben wir es dann – mal wieder mit Gegenwind – bis Decize geschafft. Dort auf dem Campingplatz les Halles haben wir auch unsere Rottweiler Freunde nun zum dritten Mal getroffen. Wir haben uns sehr darüber gefreut und hoffen, dass wir uns auch bei den nächsten Stops wieder treffen werden. Am Campingplatz gab es am Abend noch ein kleines Konzert von einem Gitarristen, der alte Rock-Lieder gesungen hat. Schön wars.
