Einen ersten Testlauf für unser Vorhaben durch Frankreich mit dem Fahrrad haben wir 2,5 Tage am Bodensee gemacht. Macht es uns Spaß? Hält unser Equipment und haben wir alles wichtige für eine längere Radtour dabei?
1. Tag: München – Immenstaad
Unsere Fahrräder mussten wir aus München an den Bodensee bringen und da der Flixbus auf dieser Strecke Fahrräder mitnimmt, haben wir dies genutzt. Und sind von München bis Friedrichshafen mit dem Bus gefahren. In Friedrichshafen haben wir noch einen langjährigen Freund von Daniel getroffen. Und dann ging das Abenteuer los: In der Abendsonne auf unseren Rädern entlang des Bodensees von Friedrichshafen nach Immenstaad. Man fährt hier zwar auf einem Radweg, jedoch zu Beginn noch entlang der B31, was nicht ganz so schön ist. Hoffentlich verläuft der Weg am nächsten Tag näher am See und weiter weg der Bundesstrasse.
Das Zelt ist aufgeschlagen – wir liegen zwar etwas schräg, weil es auf dem Zeltplatz recht eng ist und wir ein nicht mehr ganz so gutes Plätzchen gefunden haben, aber für eine Nacht wird es klappen. Gute Nacht!


Tag 2: Immenstaad – Markelfingen
Auf geht’s: Es liegen 50 km Fahrradweg vor uns, die Sonne scheint und es ist kein Wölkchen am Himmel. Wir radeln diesmal auf schönen Fahrradwegen entlang des Sees, fahren durch schöne kleine Dörfer und Städte wie Meersburg, Überlingen und Radolfszell. Der Radweg ist bestens ausgeschildert und wir kommen gut voran. Es macht richtig Spaß den Fahrtwind im Gesicht zu spüren und die Landschaft sich verändern zu sehen.





In Markelfingen haben wir einen schönen Campingplatz direkt am See gefunden. Konnten abends noch im See baden und im Restaurant beim Fußballplatz noch lecker essen gehen. Die Beine sind angenehm schwer, der Tag war wunderschön und so fallen wir in unser Zelt.
Tag 3: Markelfingen – Höchenschwand
Der dritte Tag startet mit einem leichten Nieslregen nachdem wir unser Zelt und Gepäck verstaut haben und wir los fahren. Da es sehr warm ist, macht es nichts aus und es verzieht sich auch schon bald wieder. An Radolfszell vorbei fahren wir in Richtung Stein am Rhein, Schweiz. Und die Strecke hat es für unsere Räder mit Gepäck in sich: Es kommen hier immer wieder kleine steile Abschnitte, wo Antje sich geschlagen geben muss und schiebt und Daniel im kleinsten Gang nach oben fährt. Die Abfahrt im Anschluss ist wunderbar, aber dennoch bremst der Anstieg die Motivation immer ein bisschen. Es ist einfach mega anstrengend!
Die Altstadt von Stein am Rhein(CH)
In Stein am Rhein schauen wir uns die wunderschöne Altstadt an. Die Häuser stehen dicht an dicht und sind wunderschön bemalt. Jede Malerei erzählt eine Geschichte und es ist herrlich anzuschauen.


Radweg in der Schweiz

Weiter von Stein am Rhein fahren wir nun auf der schweizer Seite des Rheins entlang. Hier sind wir recht alleine auf den Wegen unterwegs und wir fahren auf Forstwegen durch den Wald oder auf geteerten Wegen durch Dörfer. Den Rhein sieht man immer mal wieder von weitem, aber so richtig nahe kommen wir ihm allerdings eher selten.
Zugchaos auf der Hochrhein-Schiene
Nach rund 60 km Fahrt haben wir uns entschlossen von Schaffhausen bis Waldshut den Zug zu nehmen. Tickets für uns und die Räder sind gekauft und ab ans Gleis. Dort haben wir andere enttäuschte Radfahrer getroffen, die meinten, dass sie der letzte Zug mit Ihren Rädern schon nicht mitgenommen hat. Unser Zug fährt ein, wir laufen Richtung Wagon und schon schreit uns der Logführer in einem aggressiven Ton entgegen: „Weg vom Zug – Sie fahren hier nicht mit!!! Der Zug ist voll!“ Gut. Verstanden. Aber wie sollen wir nun die weiteren 40 km nach Waldshut kommen?
Wir haben eine S-Bahn bis Erzingen genommen, von dort aus sind wir mit dem Fahrrad 13 km weiter bis Lauchringen. Der Hunger wird immer größer, aber irgendwie hat Lauchringen kulinarisch für uns nicht wirklich was zu bieten. Wir fahren an den Bahnhof, auch hier gibt es nichts. Wir fahren an der Marmeladen-Fabrik Simmel vorbei und sehen auf einmal Bierbänke und Tische. Hier sieht es nach einem Restaurant aus.
Essen bei Franco
Wir haben Glück: Wir sind auf ein italienisches Spezialitäten Feinkostladen mit Restaurant gestoßen. Es gibt eine kleine Wochenkarte und zudem viele Pizzen. Das Essen ist sehr lecker und Franco und seine Frau sehr nett und wir kommen schnell ins Gespräch. Wer also in Lauchringen essen möchte – geht zu Franco hier hin.
Gestärkt und wieder optimistischer, wollten wir unsere Zugtickets nicht verfallen lassen und konnten in Lauchringen wieder eine Regionalbahn besteigen. Somit ging es bis Waldshut und von dort mit dem Bus nach Höchenschwand.